VORTRAG & FÜHRUNG

am 20. Februar 2025 

um 18 Uhr

Eintritt frei

Veranstaltungsort:

Kunsthaus Dahlem

 

Ein Bildhauer in vier politischen Systemen

Im Rahmen der Aus­stellung Bilder und Zeiten – 75 Jahre Deutscher Künst­lerbund laden Dr. Dorothea Schöne, Leiterin des Kunst­haus Dahlem, und Dr. Josephine Gabler, Direktorin des Käthe-Kollwitz-Museums, zu einem besonderen Rund­gang ein.

Der Abend be­ginnt mit dem Kurz­vor­trag von Josephine Gabler über den Bild­hauer Richard Scheibe (1879–1964). Scheibe ge­hörte schon der 1903 ge­gründeten Künst­ler­vereini­gung an, die sich nach ihrem Ver­bot 1936 im Jahr 1950 neu gründete. Dorothea Schöne führt im An­schluss an den Vor­trag durch die Aus­stellung und zeigt die künst­lerischen Ver­änderungen auf, denen sich Alt-Mit­glieder wie Richard Scheibe gegen­über­sahen.

Der Bild­hauer Richard Scheibe hatte zunächst Malerei in Dresden studiert. Nach Auf­ent­halten in München und Italien, wo er Georg Kolbe kennen­gelernt hatte, zog er 1904 nach Berlin und wechselte zur Bild­hauerei. Gemein­sam mit Gerhard Marcks er­lernte er auto­didak­tisch die Techniken der Bild­hauerei, zunächst mit Fokus auf Tier­plastiken.

In seinem Früh­werk spielten zudem Archi­tektur­plastik und Innen­deko­rationen eine wichtige Rolle. Ab 1925, nachdem er an die Kunst­schule in Frankfurt am Main be­rufen worden war, widmete er sich verstärkt der Akt­figur.

Mitte der 1930er Jahre kehrte Richard Scheibe nach Berlin zurück und über­nahm die Meister­klasse für Bild­hauerei an der Akademie der der Künste. 1945 wurde er an die Hoch­schule der bildenden Künste be­rufen und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung 1951.

Bis zu seinem Tod erhielt Scheibe zahl­reiche öffent­liche Auf­träge, wie das „Denkmal für die Opfer des 20. Juli 1944“ oder die Fortuna­figur auf der Turm­kuppel des Charlotten­burger Schlosses.

Richard Scheibe, Denkmal für die Opfer des 20. Juli 1944,
originale Aufstellung der 1950er Jahre
(In: Wolfgang Ruppert (Hg.): Blend­werke.
Künstler­biografien zwischen National­sozialismus,
Wider­stand und der Neu­orientierung
in der Nach­kriegs­zeit, Berlin 2024.)

Um Anmeldung wird gebeten unter: info@kunsthaus-dahlem.de

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Industrie­park Höchst Behrens­bau: Aus­stellungs­raum mit Arbeiter­statue von Richard Scheibe (Wiki­media Commons, Eva K., GNU Free Documentation License 1.2)