„Käthe Kollwitz ist zweifellos eine der bedeutendsten Frauen der letzten Jahrhunderte. Ihre Kunst ist völlig eigenwüchsig und trägt alle Merkmale des Genialen. Ihre Sprache verstehen die Menschen aller Zungen […].

Bis auf ganz wenige zeitgebundene Aufträge ist das Werk der Kollwitz von zeitlosem Rang […]. Selbst das Werk der für den Frühexpressionismus so bedeutungsvollen Paula Modersohn-Becker reicht – auch in der internationalen Ausstrahlung – nicht an die Bedeutung der Kollwitz heran.

Die große Spannweite ihres Schaffens umfasst ebenso die großen ernsten Lebensthemen – das Leid schlechthin, Not und Tod, Hunger und Krieg – wie auch die absolut heiteren, lichten Zonen des Lebens. […] Diese Polarität innerhalb ihres Schaffens ist viel zu wenig bekannt […]. Sie beweist, dass sie nicht aus einem Hang zu den dunklen Sphären des Lebens die düstere Thematik aufgriff und gestaltete. Auch der langen Reihe der äußerst eindrucksvollen Selbstbildnisse haftet nichts Bedrückendes, Selbstquälerisches an; im Gegenteil, sie sprengen fast den Rahmen vor Lebenskraft, Kühnheit und Selbstbewusstsein. Darüber hinaus sind sie aber ausnahmslos von großer Schönheit.“

Hans Pels-Leusden, 1967

Die Sammlung

Der Museumsgründer Hans Pels-Leusden (1908-1993) beschäftigte sich bereits sehr lange mit der Künstlerin Kollwitz, als sich 1986 endlich die Möglichkeit ergab, den Wunsch nach einem Personalmuseum für Käthe Kollwitz in ihrer Heimatstadt zu realisieren. Neben dem plastischen Werk, das die Familie Kollwitz dem jungen Museum zur Verfügung stellte, bildet die Sammlung von Hans Pels-Leusden die Basis des Museumsbestands. Seine Kollektion war die eines begeisterten und kenntnisreichen Liebhabers, der jedoch weder systematisch noch auf Vollständigkeit sammelte. Bestimmte Themen faszinierten ihn, wie die Selbstbildnisse oder die Zustandsdrucke, die den Weg zum vollendeten Werk erlebbar machten. Der Endzustand oder gar eine komplette Graphikmappe, etwa der „Weberaufstand“, waren für ihn dagegen weniger interessant. Nach der Museumsgründung musste wegen der speziellen Ausrichtung der Sammlung des Stifters der Bestand daher um wichtige Arbeiten ergänzt werden, um das Werk von Käthe Kollwitz in seiner ganzen Vielfalt den Museumsbesuchern präsentieren zu können. Unterstützung erhielt das Museum dabei von privaten Sammlern, dem 1987 gegründeten Freundeskreis und Institutionen, die Werke entweder als Dauerleihgaben oder Schenkungen zur Verfügung stellten. Ihnen allen gilt unser herzlicher Dank!

Nachstehend ein kleiner Einblick in den Museumsbestand.

Unter #blickindiesammlung stellen wir auf Facebook regelmäßig Werke aus unserem Besitz vor.