VORTRAG

am 20. Juni 2024 

um 19 Uhr

Eintritt 5,00 € | ermäßigt 3,00 €

Kunsthistorikerin Victoria Hohmann-Vierheller stellt das Leben und Werk von Annot Jacobi (1894-1981), der vielfach aktiven Künstlerin und Großnichte des Malers Adolph Menzel vor, die man unbedingt näher kennenlernen sollte.

Die heute fast ver­gessene Künst­lerin Annot Jacobi wurde 1894 in Berlin ge­boren und war die Großnichte des Malers Adolph Menzel. Sie wurde in ein großes Künst­ler­netz­werk hinein­geboren, in der die schönen Künste eine große Rolle spielten, vor allem die Musik. Ihr Vater Otto Krigar-Menzel war Professor der Physik und Mathe­matik in Berlin, ihre nor­wegische Mutter Jacoba Krigar-Menzel, geb. Elling, übte den Beruf der Sängerin aus.

Annot Jacobi be­geisterte sich schon früh für die Malerei, nahm Unter­richt bei Lovis Corinth und studierte an der Mal­schule André Lhôte in Paris. Die Künst­lerin heiratete den Maler Rudolf Jacobi, der in ihrer eigenen Mal­schule in Berlin – der „Malschule Annot“ – tätig war.

Sie war Mit­glied der Berliner Secession, des Vereins der Berliner Künst­lerinnen, stellte in der Preußischen Akademie der Künste aus und war Gründungs­mit­glied der Liga für Menschen­rechte sowie der Frauen­liga für Frieden und Frei­heit.

Annot Jacobi, Akt Blondes, 1926 © Privatsammlung

Ab den 1920er Jahren por­trätierte Jacobi berufs­tätige Frauen, Künst­lerinnen und politische Akti­vistinnen in Deutsch­land und später in den USA. Neben der Porträt­malerei widmete sie sich dem Still­leben sowie Akt- und Land­schafts­dar­stellungen. Das national­sozialistische Regime zwang sie 1934 zur Emigration mit ihrer Familie in die USA. Dort setzte sie ihre Arbeit als Malerin und Friedens­aktivistin fort. 1967 kehrte sie nach Deutsch­land zurück.

Referentin Victoria Hohmann-Vierheller hat an der Freien Universität Berlin Kunstgeschichte studiert. Sie ist Autorin, Herausgeberin, Textkünstlerin und beschäftigte sich intensiv mit dem Leben und Schaffen von Annot Jacobi, über die sie ihre Masterarbeit verfasste. Sie wurde im Jahr 2016 veröffentlicht und ist als Open Source freigegeben. Sie steht auf der Seite der DNB als PDF zum Download zur Verfügung.

Auf der Webseite https://annot-jacobi.de/ berichtet die Initiatorin und Kunsthistorikerin Victoria Hohmann-Vierheller, wie es zu der Beschäftigung mit Annot Jacobi kam.