Käthe Kollwitz, Selbstbildnis, 1926-32, Bronze
Foto: Kienzle | Oberhammer

 

Zum 158. Geburtstag von Käthe Kollwitz werfen wir einen Blick auf ihre Selbstbildnisse und deren Wandlung im Laufe der Zeit

Heute, am 8. Juli 2025, feiern wir den 158. Geburts­tag einer der be­deutend­sten deutschen Künst­lerinnen – Käthe Kollwitz. Ihre Werke, ins­besondere ihre Selbst­bildnisse, geben uns einen tiefen Ein­blick in ihr Leben, ihre Gefühle und ihre Ent­wicklung als Künstlerin und Mensch.

Käthe Kollwitz begann ihre künst­lerische Reise in ihrer Studien­zeit mit einem spontanen, skizzen­haften Selbst­porträt. Als junge Frau zeigte sie sich dann fragend, aber voller Energie. Diese frühen Werke spiegeln eine gewisse Un­beschwert­heit wider, ver­bunden mit ersten An­zeichen von Empathie und Sensi­bili­tät.

Käthe Kollwitz, Selbstbildnis en face, lachend; 1888/89, Feder und Pinsel 

Käthe Kollwitz, Selbstbildnis am Tisch, 1893, Radierung 

Käthe Kollwitz, Selbstbildnis nach links mit Halsansatz, 1902, Lithografie 

Mit den Jahren, vor allem nach den persön­lichen Tra­gödien wie dem Ver­lust ihres Sohnes Peter im Ersten Welt­krieg, wandel­te sich ihr Aus­druck. Ihre Selbst­bild­nisse werden inten­siver, nach­denk­licher und sind häufig von Trauer ge­prägt. Man er­kennt eine Frau, die mit den Heraus­forderungen des Lebens und den Schrecken des Krieges ringt. Die Linien in ihren Selbst­porträts werden schärfer, die Mimik in sich gekehrter – ein Spiegel ihrer inneren Welt, un­geschönt und ehr­lich mit sich selbst.

Käthe Kollwitz, Selbstbildnis, 1924, Holzschnitt
Foto: Dietmar Katz 

Im Spät­werk zeigt sich in den Dar­stel­lungen eine mensch­liche Reife und Akzep­tanz ihrer Lebens­umstände. Die Porträts sind oft ruhiger, reflek­tieren eine Frau, die mit sich im Reinen ist, aber auch die Lasten ihres Lebens trägt. Diese Werke sind kraft­voll und zeigen eine Künst­lerin, die durch ihre Kunst Trost und Ver­ständnis für sich selbst und andere findet.

Käthe Kollwitz‘ Selbst­bild­nisse sind mehr als nur Selbst­porträts; sie sind eine Reise durch ihr Leben, ihre Gefühle und ihre Ent­wicklung. Sie sind ein ein­drucks­voller Beweis dafür, wie Kunst als Mittel der Selbst­reflexion dienen kann, besonders in schwierigen Zeiten.

Die Ent­wicklung ihrer Selbst­bildnisse spiegelt auch die gesell­schaft­lichen Um­brüche wider, die sie er­lebte, und ihren eigenen Weg zur erfahrenen, nach­denk­lichen Künst­lerin.

Käthe Kollwitz, Selbstbildnis, 1924, Lithografie
Foto: Dietmar Katz 

Käthe Kollwitz, Selbstbildnis, 1934, Lithografie
Foto: Dietmar Katz 

Käthe Kollwitz, Selbstbildnis im Profil nach rechts, 1938, Lithografie
Foto: Dietmar Katz