VORTRAG
am 11. Januar 2024
um 19 Uhr
Eintritt 5,00 € | ermäßigt 3,00 €
Die Malerin und Grafikerin Julie Wolfthorn
Als die Malerin Julie Wolfthorn ihr Gemälde „Hexchen/Waldhexe“ 1899 auf der Eröffnungsschau der Berliner Secession präsentierte, war sie nach Ausbildungsaufenthalten in Paris, Italien, Belgien, Holland und Worpswede im Berliner Kunst- und Kulturleben bereits fest etabliert. Ab 1894 war sie als junge Künstlerin an den großen Kunstausstellungen in München und Berlin beteiligt und verkehrte in den einflussreichen Zirkeln der Berliner Bohème. 1906 schloss sie sich mit 11 Künstlerinnen, darunter auch Käthe Kollwitz, Dora Hitz, Sabine Lepsius und Hedwig Weiß, zur Ausstellungsgemeinschaft „Verbindung Bildender Künstlerinnen Berlin – München“ zusammen.
„Hexchen/Waldhexe“ (2. Fassung), 1899, Öl auf Leinwand,
The Jack Daulton Collection, Los Altos Hills, California/USA
Titelbilder für Zeitschriften, Porträts, großformatige Stillleben und Landschaftsmalerei – Wolfthorns Themenspektrum war weit gesteckt und vielfältig. Aufträge für Kinder- und Damenporträts sicherten ihr für die wirtschaftlich schwierige Zeit der Weimarer Republik ein Einkommen. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten ab 1933 sah sich die Künstlerin als Jüdin der Verfolgung ausgesetzt und durfte außerhalb jüdischer Institutionen nicht mehr ausstellen. Im Oktober 1942 wurde sie ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und verstarb dort zwei Jahre später.
Im Januar 2024 jährt sich der Geburtstag Julie Wolfthorns zum 160. Mal – ein freudiger Anlass näheres über Leben und Werk der Künstlerkollegin von Käthe Kollwitz zu erfahren. Kunsthistorikerin und Autorin Heike Carstensen hat bereits mehrere Publikationen über Wolfthorn veröffentlicht und wird die Malerin und Grafikerin am 11. Januar 2024 dem interessierten Publikum im Kollwitz-Museum vorstellen.