
Im Jahr 2024 wird das Museum seine endgültigen, größeren Ausstellungsflächen im 1. Geschoß des Theaterbaus beziehen und neben der Werkschau zu Käthe Kollwitz Raum für Wechselausstellungen erhalten. Um die Zeit ohne Sonderausstellungen bis dahin zu überbrücken, ist das Format „Intervention“ entstanden. Ausgewählte, besondere Kollwitz-Blätter aus privaten Sammlungen werden den allgemeinen Werküberblick in der Ausstellung „Aber Kunst ist es doch“ ergänzen.
Das Museum zeigt ab dem 25. August 2023 „Verworfene Fassungen Krieg“. Käthe Kollwitz begann im Januar 1918 nach langer Zeit wieder an grafisch zu arbeiten. Der Verlust ihres jüngeren Sohnes Peter als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg hatte sie und ihren Mann schwer getroffen. Auch viele von Peters Freunden und Bekannten fielen im Verlauf des Krieges und in der Künstlerin wuchs die Idee „die Kriegssachen im Zusammenhang zu arbeiten“ – sie hatte einen ganzen Zyklus im Kopf. Erste Radierungen und Lithografien entstanden und wurden nach mehrmaligem Umarbeiten endgültig verworfen, bis sie mit der für sie neuen Technik des Holzschnitts die endgültige Form fand.
Die Intervention zu den verworfenen Fassungen zum Zyklus Krieg präsentiert anschaulich und spannend den Weg der Künstlerin. Dank Unterstützung aus privaten Sammlungen können verschiedene Fassungen und Zustandsdrucke zu einem Motiv gezeigt und die Arbeitsweise der Künstlerin an einigen Blättern des Zyklus Krieg von der Skizze bis zum finalen Druck nachvollzogen werden.
Am 15. März 2023 startete die erste von drei „Interventionen“ zum Thema „Mutter und Kind“. Anlass dazu bot die Rückkehr der Original-Gipsplastik „Mutter mit zwei Kindern“ von Käthe Kollwitz Ende Februar aus der Ausstellung „Zerrissene Moderne“ im Kunstmuseum Basel. Während des Museumsumzugs war die Großplastik auf Reisen gegangen und konnte endlich ihren neuen Platz in der Dauerausstellung am neuen Standort einnehmen. Umgeben wurde sie nun bis Mitte Mai von Zeichnungen und raren Druckfassungen zum Thema „Mutter und Kind“. Es sind Darstellungen, in denen Käthe Kollwitz innige Beobachtungen zwischen Mutter und Kind festhielt, und die ihre künstlerische Ausarbeitung zu druckgrafischen Werken bis hin zur plastischen Arbeit veranschaulichen. Ein Blick in die Werkstatt der Künstlerin wird so möglich. Im Winter wird eine weitere Intervention zum Thema „Simplicissimus“ erfolgen.
Begleitend zu den drei Ausstellungsinterventionen wird es Slow Art Führungen als After-Work Date mit Käthe Kollwitz geben. Der nächste Termin zun den „Verworfene Fassungen Krieg“ findet am 5. Oktober 2023 um 18 Uhr statt, weiterführende Informationen zu den Führungen haben wir Ihnen im Bereich Kunst erleben zusammengefasst.